Mittwoch, 31. Jänner 2024, 19:00

Wurzerhof

Scheifling 7, 9300 St. Veit/Glan

Helmut Stiegler: Violine
Gerda Anderluh: Violoncello
Christoph Hofer: Akkordeon

Joseph de Boismortier: Triosonate in e Moll

  1. Allegro
  2. Adagio
  3. Allegro

Josph Bodin de Boismortier ist ein französicher Barockkomponist, der vor allem für seine unbschwerten, galanten Kompositionen bekannt ist.

Wolfgang A. Mozart: Kegelstatt Trio

  1. Andante
  2. Menuetto
  3. Rondo Allegretto

Das Kegelstatt-Trio verdankt seinen Namen dem (wohl falschen) Gerücht, dass Mozart sein Trio in Es Dur für Klarinette, Viola und Klavier beim Kegeln komponiert haben soll. Vielmehr dürfte er es aus Freundschaft zu seiner Klavierschülerin Franziska von Jacquin und dem Klarinettisten Anton Stadler geschrieben haben, um es gemeinsam mit ihnen - er selbst spielte die Bratsche - in ganz privatem Rahmen zu spielen. Von der tiefen Verbundenheit der drei Freunde zeugt die Innigkeit und private Atmosphäre des Stückes, die so gar nicht zum lautstarken Treiben einer Kegelbahn passt.

Die für die damalige Zeit ausgesprochen ungewöhnliche Besetzung des Trios führte dazu, dass es bald für verschiedenste andere Besetzungen adaptiert wurde. Bereits in der ersten Verlagsausgabe wurde zur Klarinettenstimme alternativ eine Transkription für Violine gesetzt. Für dieses Konzert wurde das Trio gar für Violine, Cello und Akkordeon adaptiert.

Astor Piazzolla: Las Cuatro Estaciones Porteñas

  1. Otoño Porteño (Herbst)
  2. Invierno Porteño (Winter)

„Der Tango ist ein trauriger Gedanke, den man tanzen kann“ (E.S.Discépolo). Astor Piazolla hat diesen Gedanken neu formuliert und als "Tango nuevo" vom Tanzparkett in die Konzertsäle gebracht, wobei er die typischen Rhythmen und Harmonien des argentinischen Tangos mit Elementen des Jazz verbindet und den Kompositionstechniken der neuen europäischen Musik gestaltet.

"Verano Porteño" entstand 1964 als Eröffnung des Balletts "Concierto del Angel". Erst Jahre später hat er diesen Satz zu einem ganzen Zyklus "Las Cuatro Estaciones Porteñas" (Die Vier Jahreszeiten) ergänzt.

Pause

Frank Martin: Trio sur des mélodies populaires irlandaises

  1. Allegro moderato
  2. Adagio
  3. Gigue

Das Trio über irische Volksweisen war ursprünglich ein Auftragswerk eines reichen amerikanischen Amateur-Musikers irischer Abstammung, den Frank Martin wohl zufällig kennengelernt haben und dem Martins ausgesprochenes Interesse an den Eigenheiten verschiedener Volksmusiktraditionen bekannt gewesen sein dürfte. Martin machte sich gleich akribisch an die Arbeit und studierte eingehend einen reichhaltigen Fundus von Transkriptionen irischer Volksmusik in der französischen Nationalbibliothek, aus welchen er die Melodien für sein Trio sorgsam auswählte.

Martins Auswahl besonders archaischer und origineller Melodien und deren anspruchsvolle, komplexe Verarbeitung dürften jedoch nicht ganz die Erwartungen seines Auftraggebers erfüllt haben. Er hatte sich offenbar eher eine leicht spielbare und gefällige Verarbeitung damals gerade populärer irischer Melodien vorgestellt. Er zog seinen Auftrag zumindest nach Vorlage eines Entwurfs zurück und verweigerte die Bezahlung des Honorars. Martin nahm es gelassen und erklärte sich damit zufrieden, dass die Arbeit an der Komposition ihm ohnehin viel Spaß gemacht habe, welche er selbst so beschrieb:

„Bei der Verwendung des reichen musikalischen Gedankengutes der irischen Folklore habe ich versucht, mich so weit wie möglich ihrem spezifischen Charakter zu unterwerfen; ich habe jede Verformung der gewählten Melodien vermieden und sie immer in ihrer Integrität bewahrt, ohne sie mit sinnverändernden Harmonien zu überlasten. Das heißt, man wird in diesem Trio keinerlei Entwicklung im klassischen Sinne des Wortes finden. Im Rhythmus habe ich das Prinzip meiner musikalischen Form gesucht und in den rhythmischen Kombinationen das Mittel, meine Sprache zu bereichern. Der erste Satz basiert zur Gänze auf einer rhythmischen Progression, die durch ein stufenweises Accelerando erreicht wird, indem der Eintritt jedes neuen musikalischen Gedankens ein etwas rascheres Tempo nach sich zieht. In diesem Satz spielt die Wiederkehr der Themen kaum eine Rolle – es ist die rhythmische Wechselbeziehung zwischen den verschiedenen vorgestellten Melodien, die für die Einheit des Satzes sorgt.

Im zweiten Satz wird man dank der Wiederkehr einer dem Violoncello anvertrauten Melodie eine größere thematische Einheit feststellen; diese Melodie erscheint vor einem sich ständig verändernden melodischen und rhythmischen Hintergrund immer in der selben Form, dem selben Register und der selben Tonart.

Der Motor des dritten Satzes, Gigue, ist nicht mehr ein Accelerando, sondern die Bereicherung der rhythmischen Textur durch die Überlagerung verschiedener Motive. Hier wird man die metrische Unabhängigkeit der einzelnen Stimmen des Trios noch besser verfolgen können als in den vorangegangenen Sätzen.

Um es zusammenzufassen: dieses Trio stellt sehr wenig Ansprüche an die Harmonie und an das polyphone Prinzip der Imitation und verlangt alles von Rhythmus und Melodie, die die Grundlage des irischen Gesanges und Tanzes bilden.“

Schweizerische Musikzeitung 1930/11

Eine ausführliche Abhandlung von Claus-Christian Schuster über dieses Werk können Sie auf der Homepage des Altenbergtrio finden, der auch das obige Zitat entnommen ist.

Astor Piazzolla: Las Cuatro Estaciones Porteñas

  1. Primavera Porteña (Frühling)
  2. Verano Porteño (Sommer)